Konservierung und Restaurierung der Fenster der Stadtkirche St. Johannes und St. Martin zu Schwabach

Konservierung und Restaurierung der Fenster der Stadtkirche St. Johannes und St. Martin zu Schwabach

St. Johannes und St. Martin zu Schwabach ist die Stadtkirche und die Hauptkirche der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Schwabach. Die zentral, direkt am Rathaus gelegene Kirche prägt das Stadtbild und wurde im 15. Jahrhundert im gotischen Stil als dreischiffige Staffelhalle errichtet. Sie ist St. Johannes dem Täufer und St. Martin von Tours geweiht.

Die Pläne für die Kirche fertigte Heinrich Echser (gen. Kugler) aus Nördlingen. Die Kirche sowie fast alle ihre originalen Kunstschätze hatten das große Glück während der Reformation, im Dreißigjährigen Krieg und im Zweiten Weltkrieg unversehrt zu bleiben.

Als bedeutendste Sehenswürdigkeit beherbergt die Stadtkirche den über fünfzehn Meter hohen und sechseinhalb Meter breiten Schwabacher Altar. Dieser Hochaltar gehört zu den größten spätgotischen Flügelaltären. Fertiggestellt wurde er 1508 in der Werkstätte von Michael Wolgemut, dem Lehrer von Albrecht Dürer.

Die Fenster in St. Johannes und St. Martin gliedern sich im wesentlichen in folgende Bereiche:

  • Chor
    oI, sII und nII als figürlich gestaltete Fenster
    sowie die Rundscheibenverglasung in den übrigen Chorfenstern
  • Rosenberger Kapelle
    Hirsvogelscheiben und das modern gestaltete Fenster nIX
  • nördliches Seitenschiff
    diverse figürliche und ornamental gestaltete Fenster des 21. Jahrhundert,
    ein Fenster des 19. Jahrhundert
  • südliches Seitenschiff und Westfassade
    Bleiverglasungen aus blanken mundgeblasenen Echt-Antikgläsern

Nach gründlicher Voruntersuchung vom Gerüst aus wurde gemeinsam mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, dem Architekten und Bauherrn entschieden, die Fenster oI, nII und sII doch nicht mit einer Schutzverglasung auszustatten, sondern mit einem Edelstahlnetz zu schützen.

Informationen zu diesen Edelstahlschutznetzen finden Sie hier.

Die dadurch freien Mittel konnten so in die akut gefährdeten Rundscheibenverglasungen umgewidmet werden.

  

Der Chor mit seinen wunderbaren Glasmalereifenstern aus dem 19. Jahrhundert und einem Teil der Rundscheibenfenstern
Der Chor mit seinen wunderbaren Glasmalereifenstern aus dem 19. Jahrhundert und einem Teil der Rundscheibenfenstern
Die Rosenbergkapelle mit den sechs Hirschvogelscheiben und dem modernen Fenster
Die Rosenbergkapelle mit den sechs Hirschvogelscheiben und dem modernen Fenster
Das blankverglaste südliche Seitenschiff
Das blankverglaste südliche Seitenschiff

Meisterwerke mittelalterlicher Glasmalerei

Meisterwerke mittelalterlicher Glasmalerei

Die sogenannten Hirsvogelscheiben umfassen sechs  figürliche Bleiverglasungsfelder. Da die Felder bisher ohne eine Außenschutzverglasung angebracht waren, zeigt sich neben den üblichen Schadbildern (Sprünge, Fehlstellen, Bleischäden, u.ä.) vor allem auch eine außenseitige Korrosionsschicht auf mehreren Feldern.

Um einer weiteren Schädigung vorzubeugen wurde im Rahmen der vorgenommen Restaurierungskampagne nun eine fachgerechte Außenschutzverglasung installiert, welche verhindert, dass die Scheiben der direkten Witterung ausgesetzt sind.

Sorgsame, objektspezifische Vorgehensweise

Etliche der Rundscheiben drohten aus dem Bleinetz zu fallen
Etliche der Rundscheiben drohten aus dem Bleinetz zu fallen

St. Johannes und St. Martin zu Schwabach ist ein Musterbeispiel unserer differenzierten, objektspezifischen Vorgehensweise. Mit den vorhandenen Ressourcen wirklich das optimale Ergebnis für Ihr Objekt zu erreichen.

Verzicht auf übertriebene Maßnahmen und Umsetzung der wirklich sinnvollen.

Gerne erarbeiten wir mit Ihnen im Rahmen einer Voruntersuchung die nachhaltige Strategie für Ihr Kirchenfensterprojekt.

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