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Eine umfassende Dokumentation ist wichtig für die künftigen Maßnahmen

Zu jeder guten Restaurierung gehört eine aussagekräftige Dokumentation der vorgefundenen Schadbilder und der durchgeführten Maßnahmen. Sorgfältige grafische Kartierungen ermöglichen auch nachfolgenden Generationen die Nachvollziehbarkeit der konservatorischen und restauratorischen Maßnahmen.

Nur wenn genau überliefert wird, welches die besonders kritische Stellen einer Glasmalereirestaurierung waren oder wo welches Material in welcher Rezeptur verwendet wurde, kann später einmal nachvollzogen werden, welche Entwicklungen eingetreten sind.

Unabhängig davon kann eine ausführliche Fotodokumentation in guter Qualität eine Rekonstruktion ermöglichen, falls der Bestand einmal zu Schaden kommt.

Wir empfehlen eine solche Fotodokumentation auch bereits vorbeugend, z.B. durch engagierte Gemeindemitgliedern anzufertigen um später einmal für alle Eventualitäten gewappnet zu sein.

Es empfiehlt sich Einzelbilder von jedem Glasmalereifeld eines Fensters im Vorzustand nach Ausbau in der Werkstatt unter verschiedenen Beleuchtungssituationen (Auflicht und Durchlicht) vorzunehmen, um den ursprünglichen Zustand festzuhalten. Ein eben solches Foto im frisch restaurierten Nachzustand bewahrt diesen erziehlten Zustand in der Dokumentation für nachfolgende Generationen.

Bezeichnungssystem von Glasmalereifeldern entsprechend dem CVMA Standard

Die Bezeichnung der Fenster und Glasmalerei-Felder sollte nach den internationalen Richtlinen des Corpus Vitrearum Medii Aevi erfolgen.

Die Zählung der Fenster geht von dem östlichsten in der Längsachse eines Gebäudes aus, meist dem Chor- scheitelfenster. Es erhält die römische Zahl I.

Alle weiteren Fenster auf der Nord- und Südseite werden in entsprechender Weise fortlaufend nach Westen gezählt (nII, nIII ... und sII, sIII ... u.s.w.). Fenster im Hochchor oder Obergaden erhalten einen großen Buchstaben (NII, NIII ... und SII, SIII ... u.s.w.).

Die Bezeichnung der Glasmalerei-Felder innerhalb eines Fensters erfolgt in den senkrechten Bahnen durch kleine Buchstaben und in den waagrechten Zeilen durch arabische Ziffern.

Die Maßwerkformen werden nach gedachten Zeilen und nach ihrem Sitz über den senkrechten Bahnen des Fensters mit arabischen Ziffern und großen Buchstaben gekennzeichnet.

Die Zählung beginnt unten links und endet oben rechts (Ansicht von innen).